Bankkunden, die einen Dispositionskredit (Dispos) laufend in Anspruch nehmen, werden oft von der Hausbank angesprochen, ob Sie diesen nicht durch einen Privatkredit umschulden möchten.
Das vorrangige Argument der Umschuldung des Dispos in den Privatkredit ist zumeist der günstigere Zinssatz, der auf den Kreditbetrag entfällt.
Vorsicht besteht hingegen bei versteckten Kosten, die den Nominal-Zinssatz deutlich erhöhen können. Die sogenannten Bearbeitungskosten eines Privatkredites können bis zu 5% des Kreditbetrages betragen.
Zusätzlich können den Privatkredit ergänzende Versicherungen, z. B. die Restschuldversicherung (Versicherung für den Todesfall des Kreditnehmers), Arbeitslosigkeitsversicherung (übernimmt temporär die zu zahlende Kreditrate im Falle unverschuldeter Arbeitslosigkeit), Berufsunfähigkeitsversicherung (übernimmt temporär die zu zahlende Kreditrate im Falle von Berufsunfähigkeit) oder ein Krankentagegeld die Gebühren des Privatkredites in die Höhe treiben.
Diese zusätzlichen Gebühren erhöhen den Effektivzins. Der Effektivzins des Privatkredites ist jedoch der tatsächlich zahlbare Zins, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird. Daher prüfen Sie unbedingt sämtliche Kreditangebote auf versteckte, zusätzliche Kosten, damit Sie die Dispo-Umschuldung oder eine Aufstockung des bereits vorhandenen Privatkredites nicht zu teuer bezahlen.
Tipp im Tipp
Im Einzelfall kann eine zusätzliche Absicherung tatsächlich sinnvoll sein. Man sollte jedoch eine Doppelversicherung (bspw. die Absicherung im Todesfall) in jedem Fall vermeiden, um keine unnötigen Zusatzkosten einzukaufen.
Es ist empfehlenswert vor dem Gespräch die eigene Situation zu analysieren und wichtige Punkte ggf. zu notieren, um diese im persönlichen Gespräch nicht zu vergessen bzw. fallbezogen zu klären.