Bei einer Anleihe handelt es sich um eine festverzinsliche Schuldverschreibung. Der Begriff Anleihe ist identisch mit einer Vielzahl weiterer Ausdrücke wie Rentenpapier, Obligation oder Pfandbrief, wobei sich diese Begriffe nur in Einzelheiten voneinander unterscheiden.
Der englische Fachbegriff für Anleihe lautet „Bond“. Eine Anleihe dient dem Herausgeber der Anleihe (Emittenten genannt) dazu, fremdes Geld am Kapitalmarkt einzusammeln.
Der Käufer einer Anleihe überlässt dem Emittenten einen gewissen Geldbetrag, wofür der Inhaber der Anleihe das Versprechen erhält, den zur Verfügung gestellten Betrag zu einem bestimmten Zeitpunkt (Fälligkeit genannt) verzinst (Kupon) zurückzubekommen.
Eine Anleihe wird wie eine Aktie an der Börse, dem speziellen Anleihenmarkt gehandelt, so dass der Inhaber einer Anleihe diese auch vor dem vereinbarten Rückzahlungstermin weiterverkaufen kann. Die Anleihe unterscheidet sich allerdings in einigen wesentlichen Punkten von einer Aktie.
So wird der Käufer einer Anleihe im Gegensatz zum Aktienbesitzer durch den Erwerb einer Anleihe nicht zum Mitinhaber eines Unternehmens, sondern zu dessen Gläubiger.
Besondere Bedeutung kommt der Anleihe auch im Falle des Konkurses des Emittenten zu. Die Ansprüche der Besitzer einer Anleihe werden nämlich vor denen eines Aktieninhabers befriedigt. Wichtige Unterscheidungskriterien einer Anleihe sind ihre Laufzeit, die Risikobewertung und die steuerliche Behandlung.
Anleihen unterscheiden sich anhand ihrer Laufzeit, also wann die verzinsten Schulden zurückgezahlt werden sollen. Je höher die Laufzeit einer Anleihe, desto höher können auch die gezahlten Zinsen sein.
Die Risikobewertung einer Anleihe bewertet die Wahrscheinlichkeit eines zwischenzeitlichen Konkurses des Emittenten. So wird eine deutsche Staatsanleihe niedrigere Zinsen abwerfen, als die eines Schwellen- oder Entwicklungslandes. Daher gilt: Je höher das Risiko, desto höher ist der Kupon und die damit verbundene Rendite.
Zu beachten ist auch die steuerliche Behandlung einer Anleihe, da Zinseinkünfte steuerpflichtig sind. Abschließend gilt: Eine Anleihe erwirtschaftet in der Regel eine niedrigere Rendite als eine Aktie, das Risiko einer Anleihe gegenüber der Aktie ist aber meist geringer.
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